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Touristische Geländeerschließung Gutspark Neukladow

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Der Gutspark Neukladow ist ein beliebtes Ausflugsziel im Bezirk Spandau. Das Gelände des Parks (öffentliche Grünanlage) liegt unweit des Dorfkerns von Kladow und erstreckt sich über einen Dünenrücken, von wo aus sich weite Blicke über die Havel und den großen Wannsee bieten. Prägend für den Gutspark sind neben den großzügigen Wald- und Wiesenflächen die beiden schattigen Alleen, die auf das  historische Gutshausensemble zuführen. Mit dem Havelradweg, der durch das Gelände führt, ist der Gutspark an das Netz der überregionalen Radverbindungen angeschlossen.

Die wechselvolle Geschichte der Anlage in den letzten 100 Jahren und die Spuren der verschiedenen Nutzungen lassen sich heute am Zustand des Parks ablesen. Während die grundlegende Struktur erhalten geblieben ist, sind viele wichtige Gartenelemente verloren gegangen. Um seiner historischen Bedeutung als kultureller Treffpunkt der Berliner Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts gerecht zu werden, soll der Gutspark in den nächsten Jahren denkmalgerecht wiederhergestellt werden.

Die Besucher*innen sollen viele Elemente der Anlage in Zukunft wieder erleben können, angelehnt an den Zustand der 1910er Jahre, der Blütezeit des Parks unter Johannes Guthmann. Dazu wird die gestalterische Einheit von Gutshaus und Gutspark wiederhergestellt. Grundlage der Rekonstruktion sind neben verschiedenen Literatur- und Fotoquellen auch eine Vermessung von 1935 sowie Luftbilder von 1928. Begleitend zur Vertiefung Entwurfsplanung wurden durch das Archäologiebüro ABD-Dressler umfängliche gartenhistorische Untersuchungen vorgenommen, ein Großteil der vom Team SWUP getroffenen Annahmen aus der Vorplanung konnte bestätigt werden.

Ein Großteil des Wegenetzes ist aktuell in einem schlechten Zustand. Außerdem ist der Havelradweg für Menschen mit Mobilitätseinschränkung nur über Umwege zu erreichen. Damit in Zukunft alle Besucher*innen die Parkanlage gut nutzen können, wurde mit dem Beauftragten für Menschen mit Behinderung des Bezirkes Spandau ein Konzept für die Barrierefreiheit erarbeitet, das im Rahmen des Gesamtprojekts umgesetzt wird.

Wie Perlen an einer Schnur sind der Gutspark, der Kladower Hafen mit dem Imchenplatz und der Landhausgarten Dr. Max Fraenkel miteinander verbunden. Gemeinsam können sie in Zukunft ein attraktives Ausflugsziel für Gartenfreunde, Radtourist*innen und Familien bilden. Ziel des Projektes ist es, den Gutspark zu einem touristischen Highlight im ländlich geprägten Teil Spandaus auszubauen und damit den sanften Tourismus in den Berliner Randbezirken zu fördern. Durch den Ausbau der Infrastruktur für Radfahrer*innen wird der Gutspark gleichzeitig zum Etappenziel und Pausenort am beliebten Havelradweg.

Das Projekt „Touristische Erschließung Gutspark Neukladow“ wird im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit Bundes- und Landesmitteln gefördert.

Umfang der Maßnahmen:

  • Erneuerung und Erweiterung der Parkwege
  • Einrichtung von Stellplätzen für PKW + Rad
  • Einrichtung eines Info- und Wegeleitsystems
  • Anknüpfung Radverkehrsnetz
  • Entwicklung von Vegetationsbeständen
  • Wiederherstellung hochwertiger Gartenräume (Blumen- und Rosengarten, Rosenhag, Naturtheater)
  • Einrichtung von Sitzplätzen an Aussichts- und Ruhepunkten
  • Erneuerung der Medien zur Ver- und Entsorgung
  • Grünflächenbewässerungssystem

Die Umbaumaßnahmen werden unter einer denkmalpflegerischen Zielstellung geplant. Sie berücksichtigen ebenso gleichberechtigt die Ziele des Natur- und Artenschutzes sowie des Trinkwasserschutzes sowie aktuelle Maßgaben der Barrierefreiheit. Das Projekt wird mit umfänglicher Öffentlichkeitsarbeit und partizipativen Verfahren begleitet. Hierzu fand eine frühzeitige Einbindung der Akteure in die Planung statt. Eine Öffentlichkeitsveranstaltung auf meinBERLIN wurde im Frühjahr 2021 von SWUP begleitet.