Berlin wächst – und mit der intensiveren Nutzung der Grünanlagen steigen auch die Anforderungen an Pflege, Sicherheit und soziales Miteinander. Das Konzept der Parkbetreuung setzt genau hier an: Geschulte Fachkräfte sind regelmäßig in den Parks präsent, sprechen Nutzerinnen an, vermitteln bei Konflikten, geben Orientierung und wirken deeskalierend.

Dabei übernehmen Parkläufer*innen vor allem den direkten Kontakt vor Ort: Sie sind sichtbar in den Anlagen unterwegs, suchen aktiv das Gespräch, weisen auf Regeln hin, sprechen Feiernde oder Hundehalterinnen an und helfen bei Fragen. Parkmanager*innen dagegen arbeiten stärker auf der organisatorischen Ebene: Sie koordinieren die Einsätze der Läufer*innen, moderieren runde Tische mit Polizei, Bezirksämtern und sozialen Trägern und entwickeln langfristige Strategien für einzelne Parkanlagen.

Mit dem Nachtragshaushalt 2019 stellte das Land Berlin erstmals Mittel für eine pilothafte Erprobung dieser neuen Form der Parkbetreuung bereit. Ziel war es, die Aufenthaltsqualität in den Grünanlagen zu erhöhen, Konflikte frühzeitig abzufangen und Schäden an der Infrastruktur zu vermeiden.

SWUP begleitete das Pilotprojekt von Beginn an im Auftrag der Senatsverwaltung. Unsere Aufgabe war es, die unterschiedlichen Ansätze der Bezirke zusammenzuführen, die Erfahrungen systematisch auszuwerten und daraus eine gesamtstädtische Perspektive zu entwickeln. Ein zentrales Instrument waren dabei die von uns organisierten Arbeitssymposien, die regelmäßig Parkbetreuer*innen, Verwaltung, Politik, Polizei, soziale Träger und Dienstleister an einen Tisch brachten. In diesen Runden wurden Erfahrungen ausgetauscht, Konfliktlagen diskutiert, gemeinsame Strategien entwickelt und konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet.

Ergänzend führten wir Datenerhebungen zu Einsatzorten, Zeiten und Strukturen durch, moderierten den kontinuierlichen Austausch in Steuerungsrunden und entwickelten Hilfsmittel wie ein Muster-Leistungsverzeichnis für künftige Ausschreibungen. Über die Plattform meinBerlin wurde zudem eine berlinweite Nutzer*innenbefragung durchgeführt, deren Ergebnisse in die Diskussionen zurückgespielt wurden. Durch die enge Verzahnung von Fachgesprächen, Symposien, Befragungen und Auswertungen entstand ein umfassendes Bild der Wirksamkeit und Potentiale der Parkbetreuung.

Die Auswertung der Pilotphase macht deutlich: Parkbetreuung ist weit mehr als ein Sicherheitsinstrument. Sie schafft Vertrauen, vermittelt bei Konflikten, fördert den respektvollen Umgang mit Grünflächen und stärkt Parks als Orte des sozialen Miteinanders. Die Symposien haben dabei wesentlich dazu beigetragen, ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln und die Grundlagen für eine Verstetigung ab 2024 zu legen. Damit kann Berlin auf erprobte Strukturen zurückgreifen, um seine Parks langfristig lebenswerter, sicherer und inklusiver zu gestalten.

Ort:
Berlin

Auftraggeber:
Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Zeitraum:
2019 – 2024

Honorar:
200.000 € netto