Im Berliner Ortsteil Tempelhof wurden innerstädtische Freianlagen aus den 1950er Jahren umfassend neugestaltet. Die Flächen wiesen durch jahrzehntelangen Nutzungsdruck und eine überkommene Gestaltung erhebliche funktionale und gestalterische Defizite auf. Ziel der Maßnahme war es, die stark beanspruchten und teils verwahrlosten Grünflächen in zeitgemäße, klimawandelangepasste und sozial verträgliche Erholungsräume zu transformieren.
Die übergeordnete Planung verfolgte einen ganzheitlichen Ansatz: Neben der Sicherung und Entwicklung ökologischer Qualitäten stand auch die Wiederherstellung der Nutzbarkeit vor dem Hintergrund Barrierefreiheit und demografischem Wandel im Fokus. Eine Analyse des Ist-Zustandes bildete die Grundlage für die Neugestaltung, deren Ziel es war, Missstände nicht nur zu beseitigen, sondern durch gestalterische Mittel wie Sichtachsen, klare Raumkanten und gezielte Aufwertungen dauerhaft zu regulieren.
Ein zentraler Bestandteil des Konzepts war der behutsame Rückschnitt und die fachgerechte Pflege des überalterten, aber wertvollen Gehölzbestandes. Durch die damit geschaffene Transparenz entstanden sichere, einladende Räume.
Die Wiederherstellung historischer Wegeverbindung mit wassergebundener Decke aus Melaune und Einfassungen aus Kalkrogenstein bildet ein wichtiges gestalterisches Rückgrat innerhalb der Anlage. Ergänzt wurde dies durch Nachpflanzungen mit mehrschichtigen, klimaangepassten und denkmalgerechten Pflanzkonzepten, die sowohl die Aufenthaltsqualität steigern als auch die Biodiversität fördern. Ergänzend erfolgten die Sanierung integrierter Kleingewässer, die ökologische Aufwertung von Uferzonen sowie der Rückbau eines veralteten Damwildgeheges.
Besondere Bedeutung kam dem denkmalrechtlichen Kontext zu: Nahezu alle Parkanlagen innerhalb des Projektgebiets – mit Ausnahme des Boseparks – sind als Gartendenkmale ausgewiesen. Dies stellte hohe Anforderungen an die Planung und Ausführung. Der sensiblen gestalterischen Weiterentwicklung dieser Anlagen wurde durch intensive Abstimmungen mit der Denkmalpflege Rechnung getragen. Die Neugestaltung erfolgte unter besonderer Berücksichtigung denkmalpflegerischer Belange und trug wesentlich zum Erhalt und zur Aufwertung dieser geschützten Parklandschaft bei.
Die Maßnahme wurde aus Mitteln aus der Städtebauförderung (Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung) finanziert. Der Einsatz von Fördermitteln ermöglichte es, hochwertige freiraumplanerische Qualitäten umzusetzen und gleichzeitig stadtentwicklungspolitische Ziele wie Inklusion, Klimaanpassung und soziale Integration zu erreichen. Die durch das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg beauftragte Bürgerbeteiligung ermöglichte eine frühzeitige Einbindung der Öffentlichkeit und schuf hohe Akzeptanz für das Vorhaben.
Ort:
Berlin Tempelhof-Schöneberg
Auftraggeber:
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin
Straßen- und Grünflächenamt
FB Grünflächen
Zeitraum:
2018 – 2021
Leistungsphase nach HOAI:
1 – 8
Baukosten:
ca. 1,3 Mio € (netto)
Besonderheit:
Förderprogramm:
Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung