Mit den unmittelbar an die Geschäftsstraße angrenzenden, denkmalgeschützten Grünanlagen und Freiflächen besitzt die Residenzstraße gegenüber anderen Ortsteilzentren Berlins herausragende Attraktionen und besondere Qualitäten, die durch verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Förderprogramms „Aktive Zentren“ schwerpunktmäßig herausgearbeitet und betont werden sollen. Die Aufwertung dieser Bereiche soll das Ortsteilzentrum als Ziel für Erholungssuchende und Einkauflustige in seiner Attraktivität stärken und zugleich nachhaltig zur Steigerung der Lebensqualität in den angrenzenden Quartieren beitragen.

Zur Vorbereitung umfangreicher Aus- und Umbaumaßnahmen an den zentralen Grün- und Freiflächen innerhalb der Förderkulisse beauftragte das Bezirksamt Reinickendorf von Berlin SWUP GmbH mit der Erstellung eines Rahmenkonzeptes. Die im Bericht formulierten Leitlinien und konzeptionellen Ansätze bilden die Orientierungsgrundlage für die Ausschreibung künftiger landschaftsplanerischer,-architektonischer und städtebaulicher Wettbewerbe mit Bezug zu den genannten Planungsräumen. Die dabei getroffenen planerischen Aussagen berücksichtigen die Besonderheiten, Qualitäten und Herausforderungen der einzelnen Teilbereiche und betonen bzw. definieren ihre Funktion im Stadtgebiet.

Die betroffenen Flächen, die den Untersuchungsschwerpunkt des Rahmenkonzepts darstellen, sind: Freiraum am Schäfersee, Stargardstraße, Franz-Neumann-Platz, Breitkopfbecken, Kolpingplatz, Klemkepark.

Auf Grundlage einer umfassenden Bestandsanalyse unter Berücksichtigung (u.a.) denkmalpflegerischer sowie ökologischer Gesichtspunkte wurden individuelle Lösungsvorschläge für die sechs Teilbereiche entwickelt und grundlegende Gestaltungsprinzipien formuliert, die den von Bewohnern, Interessenträgern und Nutzern geäußerten Vorstellungen und Nutzungsansprüchen Rechnung tragen.

Durch die entwickelten Maßnahmen und Leitlinien sollen die sechs genannten Grün- und Freiflächen in ihren Qualitäten gestärkt und als Schnittstelle zwischen den Wohnquartieren und Geschäftsbereichen des Fördergebiets stärker in Erscheinung treten. Insbesondere die Verknüpfung und Anbindung der bislang wenig sichtbaren Grünflächen und ihrer vielfältigen Angebote mit dem Geschäftszentrum auf der Residenzstraße sollen im Mittelpunkt stehen. Die jeweiligen Besonderheiten und Potenziale der einzelnen Flächen sollen dabei betont, behutsam weiterentwickelt und ausgeschöpft werden. Für den Straßenraum Stargardtstraße sowie die beiden vom Verkehr der stark befahrenen Residenzstraße beeinträchtigten Platzanlagen sieht das Konzept eine Neustrukturierung der Park- und Verkehrsflächen zugunsten von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen vor.

Langfristig soll die gestalterische Aufwertung und Neustrukturierung der Freiräume zur Stabilisierung der Residenzstraße als funktionalem und ökonomischem Zentrum des Stadtteils beitragen. Das Rahmenkonzept bildet damit einen zentralen Baustein für die nachhaltige Entwicklung der Geschäftsstraße.

Die intensive, frühzeitige Beteiligung vielfältiger Interessensgruppen und Einzelpersonen an der Entwicklung und Formulierung der Leitlinien wurde von Seiten des Bezirks gefordert. Insbesondere die Ansprache und Einbeziehung gewöhnlich nur schwer zu erreichender Nutzergruppen und Interessensvertreter wurde dabei angestrebt.

Durch die sorgsam abgewogene Kombination aus differenzierter Grundlagenermittlung, Erkenntnissen zu Interessenlagen und Nutzungsansprüchen der Beteiligten sowie aktuellen Trends und Themen der Grün- und Freiraumplanung entstand ein ganzheitliches und nachhaltiges Gestaltungskonzept. Dieses legt wesentliche Rahmenbedingungen und Handlungsempfehlungen für die zukünftige Entwicklung der Teilbereiche im Einzelnen und des Freiraumverbundes in seiner Gesamtheit fest. Die vorgeschlagenen Maßnahmen und Handlungsempfehlungen wurden mit detaillierten Kostenschätzungen hinterlegt.

Dazu zählten:

  • Eine interaktive Ausstellung zur Sammlung von Ideen und Anregungen der Veltener, gestaltet von der Agentur Runze & Casper.
  • Mehrere öffentliche Veranstaltungen zum Austausch von Informationen und Standpunkten, moderiert von SWUP GmbH.
  • Eine Bürgerumfrage, um ein umfassendes Meinungsbild zu möglichen Veränderungen in der Innenstadt einzuholen, durchgeführt vom Institut für Stadtplanung und Sozialforschung Weeber + Partner.

In ersten Informationsveranstaltungen wurden die unterschiedlichen Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung erläutert sowie Ideen der Veltener für die Ausgestaltung des Beteiligungsverfahrens gesammelt.

Die sechswöchige Ausstellung informierte in fünf Themenkojen über das bisher Erreichte, über die aktuellen Planungen und Projekte sowie über weitere Aufgaben und Lösungsansätze.

In einer Bürgerversammlung wurden die Erkenntnisse aus dem städtebaulichen Entwicklungskonzept zur Innenstadt Veltens und die daraus abgeleiteten Maßnahmen erläutert. Gleichzeitig förderte sie den direkten Austausch und Dialog zum Thema Innenstadt zwischen Planern, Verwaltung sowie  Bürgerinnen und Bürgern, etc.

Die Ergebnisse der im Oktober 2015 abgeschlossenen Bürgerumfrage, bei der alle veltener Bürgerinnen und Bürger über 16 Jahre befragt wurden, waren Gegenstand einer weiteren Bürgerversammlung.

Ort:
Reinickendorf (Berlin)

Auftraggeber:
Bezirksamt Reinickendorf
Stadtentwicklungsamt | FB Stadtplanung

Zeitraum:
2017

Weiterführende Links:
https://zukunft-residenzstrasse.de/