Erlebnisseebrücke Heiligenhafen

Erlebnisseebrücke Heiligenhafen

Park am Heidenberger Teich in Kiel

Park am Heidenberger Teich in Kiel

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Bei der Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein wurde heute das Buch von Ulrich Höhns „Zwischen den Meeren, Neue Architektur in Schleswig-Holstein“ vorgestellt. Das Buch zeigt eine aktuelle Bestandsaufnahme zur Baukultur der Gegenwart für den Zeitraum 2007 bis 2017. SWUP ist mit den Projekten Promenade und Seebrücke in Heiligenhafen und dem Park am Heidenberger Teich in Kiel vertreten.

Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein

 

Das Feld der Architektur der letzten zehn Jahre im nördlichsten Bundesland ist weit: es finden sich individuelle Wohnhäuser auf dem Land und in der Stadt, klar strukturierte Schulen, introvertierte Sakralbauten, stille Parks, weite Uferpromenaden und eine im Zickzack geführte Seebrücke. Neubauten stehen gleichberechtigt neben Weiterentwicklungen historischer Gebäude. Allen gemeinsam aber ist das Streben nach einem individuellen, genau auf den Ort und die Aufgabe abgestimmten Ausdruck in Gestalt und Größe – sie beachten die Einflüsse von Landschaft, Dorf und Stadt, von Nachbarschaft und Geschichte. Dieses Buch ist die überfällige Bestandsaufnahme aktueller Baukultur in Schleswig-Holstein und führt anschaulich vor Augen, mit welcher Qualität eine moderne, wache Architektur unsere gebaute Umwelt bereichern kann.

Aus dem Buch:

"... Seebrücken sind genau genommen mehr oder minder lange Stege, denn sie haben keine verbindende, sondern eine touristische Funktion. Sie führen ein Stück hinaus aufs Meer und enden dann. Bei der neuen Seebrücke auf dem Steinwarder in Heiligenhafen an der Ostsee, dem westlichen Teil der dem Ort vorgelagerten Halbinsel, ist das nicht anders, aber ihre Linienführung und Nutzungsmöglichkeiten sind besonders. Der Weg über das Meer ist 350 Meter lang und verläuft zunächst über Land und danach über dem Wasser ganz klassisch geradlinig, um dann kurz vor seinem Ende seitlich in eine andere Richtung abzuknicken. Zum Ende hin wird dieser Teil des Stegs höher und breiter und bildet zwei Ebenen übereinander aus, um dann nochmals abzuknicken und in eine trapezförmige Plattform weit draußen im Wasser zu münden. Man könnte auch sagen, dass es zwei im flachen Winkel zueinander verlaufende, getrennte Stege sind, über die ein dritter gelegt wurde, der an beiden Enden auskragt. Das Bild erscheint aus der Ferne als grafische, in der Gesamtheit in hohem Maße abstrakte Komposition. Sie bezieht auch den Landanteil mit ein und erweist sich in der Nahsicht dann als einladend und vielfältig nutzbar. So finden sich Kinderspielstationen, ein Bereich für Wasserspiele, ein Bade- und Sonnendeck mit Liegen und sogar öffentliche Toiletten. Am Kopf des Zwischenriegels kragt eine verglaste Meeres-Lounge aus und bietet ein Seepanorama der besonderen Art und bei jedem Wetter. Alle diese Orte sind barrierefrei erreichbar. In der Dämmerung und bei Dunkelheit wird die Brücke zum Seezeichen, denn die indirekte Beleuchtung ihrer Geländer umreißt die Form der Anlage grafisch präzise und lässt sie zugleich schwebend erscheinen. Als Äquivalent zum »Zwischenriegel« auf See verläuft der landseitige Teil der Promenade ungefähr parallel dazu Richtung Bootshafen. Die  Achse wird also bewusst abgeknickt, was die räumliche Spannung steigert. Die Möblierung dieses Teils mit Sitz- und Liegebänken aus Granit und farblich deutlich davon abgesetzten »Kissen« aus Verbundwerkstoff sind Eigenentwicklungen der Planer. Als ihre Anlage fertiggestellt war, führte die erhöht liegende Landpromenade noch durch freies Gelände, zur Rechten ein Parkplatz fü Pkws, zur Linken ein Stellplatz für Reisemobile...."